Haus Schminke
ein Meilenstein der Moderne
Von Hans Scharoun geplant, ist dieses Schiffsartige Bauwerk ein Meilenstein der Architektur der Moderne / neues Bauen. In seiner Bedeutung reiht es sich in große Bauwerke wie Fallingwater und Haus Tugendhat ein – alles Häuser, die exakt auf die Bedürfnisse ihrer Baherren zugeschnitten waren.
Mit der Idee ein modernes Wohnhaus für zwei Eltern, vier Kinder und ein bis zwei Gäste zu planen beauftragte der Nudelfabrikant Schminke 1930 Scharoun. Der als revolutionär geltende Architekt verwirklichte in dem 1933 fertiggestellten Gebäude seine Vorstellungen von Licht, räumlicher Weit und schnörkelloser Sachlichkeit.
Fast schwerelos scheinen die Ebenen übereinander zu liegen, nur getrennt von geschosshohen Glasfronten. Eine weit auskragende Platte am Eingang als Überdachung für Fahrzeuge scheint die Schwerkraft zu überwinden. Die Eingangs-Südseite gestaltete Scharoun als glatte Wandfläche mit großen Fenstern und einem Wintergarten, dessen Fenster sich schräg aus der Fläche herausschälen. Schmale Stahlrahmen umrahmen die Verglasungen. Auf Gesten einer repräsentativen Villenfassade verzichtete er gänzlich, stattdessen sind Stürze und Geländer farbig hervorgehoben und durch spielerische Elemente ergänzt wie die seitlich liegende Treppe und der Wintergarten.
Im Inneren des Hauses lässt das hereinfallende Licht die Räume fließend ineinander übergehen. Der Wohnraum ist direkt mit einem großen Speiseraum verbunden, in dessen Decke runde Deckenglaskörper zusätzliches Tageslicht in den Raum bringen und ihn optisch größer wirken lassen. Eine raumgestaltende Treppe führt in die ebenso hellen Schlaf- und Kinderzimmer im Obergeschoss. Möbel und Einbauschränke zeugten von dem Wunsch nach Modernität und Funktionalität. Die Einrichtung der Küche aus pflegeleichten Materialien entstand nach den Prinzipien der Frankfurter Küche.
für mehr Infos – stiftung-hausschminke.eu
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