Ein Jahr vergangen – und nu?
Zwischenbilanz einer Selbstständigkeit
Es ist Urlaubszeit. Zeit für ein Resümee vergangenen Monate und eine kleine Zwischenbilanz.
Na Mensch, die Zeit rennt wie verrückt. Die ersten Einträge von unseren Roadtrips sind schon weit über ein Jahr her. Aber ich bin nicht der Schreiberling und werde es auch nie werden. Daher wird’s ganz wahrscheinlich weiter nur sporadisch mal einen Eintrag von mir geben. Aber ist das eigentlich sonderlich schlimm? Dann doch lieber mal schreiben, wenns wirklich was zu berichten gibt.
Aber gibts denn da überhaupt was zu berichten? Naja, in dem letzten Jahr ist schon einiges passiert. Allen voran ist Detlef unser Camper nicht mehr in unserem Besitz. Ein Jahr im Lotterleben ging zu schnell vorbei und so hat einfach die Vernunft entschieden und Detlef hat nun neue Besitzer und geht mit denen jetzt auf Tour. Es war schon eine tolle Zeit und manchmal überkommt mich auch die Wehmut. Was heißt manchmal, eigentlich überkommt sie mich wöchentlich.
Frei zu reisen, ohne Rücksicht und sich die Dinge anzuschauen, nach denen einem gerade ist, dass ist ein großer Luxus und ich kann nur jedem empfehlen die Chance am Schopf zu packen, wenn sie sich ergibt. Ihr werdet es nicht bereuen. Wenn sich uns die Chance wieder auftun würde, wir würden alles wieder so machen. Mit einem kleinen Unterschied – wir wären noch länger unterwegs.
Seit Anfang des Jahres bin ich nun auch offiziell selbstständig. Da ändert sich ja eigentlich nicht viel zum bisherigen Tun und Handeln. Aber es hat im Kopf schon nochmal ein anderes Gewicht. Auf einmal ist das Geld was man mit Fotografie verdient nicht mehr nur ein netter Bonus, sondern bestimmt was man am Ende des Tages der Familie auf den Tisch stellen kann. Es sind nun ganz andere Ängste die einen plagen und ganz andere Gefühle, die man durchlebt, wenn man doch mal eine Absage von einem potenziellen Hochzeitspaar bekommt. Das muss ich ehrlich sagen, habe ich ein wenig unterschätzt. Aber es gehört sicher dazu und ich hoffe irgendwann wird es etwas mehr zur Routine.
Aber natürlich beschäftigt man sich jetzt auch mehr mit dem Business und der Fotografie. Entwickelt sich ganz anders weiter und man hat natürlich auch viele tolle Projekte, die man sonst hätte können gar nicht ableisten. Allem voran natürlich die Reportage vom Privatkonzert im Haus Schminke. Ein wirklich tolles Projekt vom MDR und der Deutschen Welle. Erst im Nachgang hab ich hier begriffen, wer da eigentlich alles vor meiner Kamera stand. Das wird einem in dem Moment gar nicht bewusst, weil die Künstler das einen auch selten spüren lassen. Eines sei euch an der Stelle gesagt – Künstler sind auch nur Menschen und meist ganz tolle Menschen.
Was dieses Jahr für mich auf jeden Fall anders ist oder war – Mitten in der Saison hatte ich schon so viele Hochzeiten hinter mir, als sonst nach der ganzen Saison. Und das schöne daran, war ich früher am Ende des Jahres immer völlig durch und hatte gar keinen Bock mehr eine Hochzeit zu begleiten, so macht es dieses Jahr einfach Spaß. Es waren aber auch schon ein paar grandiose Hochzeiten dabei. Auf Langeoog, auf Hiddensee, in den Alpen und natürlich immer wieder im schönen Dresden.
Apropos Dresden – dieses Jahr war es endlich soweit. Ich will jetzt nicht sagen, dass ein lang gehegter Traum endlich in Erfüllung gegangen ist, aber ein wenig fühlt es sich schon so an. Ich durfte dieses Jahr das Autogrammkartenshooting für Dynamo Dresden machen. Seit ich vor 6 Jahren das erste mal für meinen Heimatverein in Oderwitz ein Mannschaftsfoto geschossen habe, war ein Shooting bei Dynamo in meinem Hinterkopf. Ich kann es kaum erwarten, die Karten in den nächsten Tagen endlich in meinen Händen zu halten. Es wird sicher schon ein tolles Gefühl sein.
Und was kommt dieses Jahr noch? Naja, die letzte Hochzeit ist letzte Woche an mir vorbei geflogen. Im wörtlichen Sinne. Nochmal eine Hochzeit in der Heimat mit einem besonderen Ausflug zum Flugplatz in Bautzen. Mit einer kleinen 4-Mann-Sardinenbüchse ging es für einen kleinen Rundflug mit dem Brautpaar in die Luft. Ich muss ja zugeben, ein bisschen Bammel hatte ich schon vor dem Flug. Aber so komisch es auch klingt, ich hab mich in der kleinen Propellermaschine sicherer gefüllt, als in einem großen Linienflieger, weil ich das Grinsen in den Augen des Piloten sehen konnte und es nie aus seinem Gesicht gewichen ist. Also für alle mit Flugangst – Geheimtipp: mit nem kleinen Flugzeug anfangen.
Und heute, heut sitz ich schon wieder im Flieger. Aber dieses mal doch wieder in einem Großen. Nach 2 Jahren Camperurlaub geht’s mal wieder auf unsere Lieblingsinsel Mallorca. Dieses Mal in den Nordosten Richtung Arta. So viel wie wir von der Insel schon gesehen haben, aber da waren wir irgendwie noch nie. Mal schauen, ob die Realität halt, was Google Maps verspricht. Ganz viel Dünen und einsame Buchten. Und wenn nicht, dann ist das auch nicht schlimm, denn es ist Familienzeit und die Arbeit hab ich zuhause gelassen. Soll natürlich nicht heißen, dass die Kameras zu Hause geblieben sind. Die sind ja ohnehin immer mit dabei.
Also habt ne tolle Zeit, wir sind dann mal weg.
Alles liebe, Marcel