Den Richtigen finden

Die Hochzeitsfotografensuche – erster Teil

Dieser Ratgeber soll euch dabei helfen, den für euch passenden Hochzeitsfotografen zu finden. Natürlich, ich bin selbst Fotograf und ihr könntet nun vermuten, dass ich nur darauf aus bin, euch für mich zu gewinnen. Aber dem ist nicht wirklich so. In dieser 4-teiligen Serie erfahrt ihr, warum das so ist und auf welche Punkte ihr bei der Suche nach dem richtigen Hochzeitsfotografen besonders achten solltet.

Ursprünglich hatte ich dieses Thema mal als einen einzigen großen Blogartikel geplant. Aber im Laufe des Schreibens ist mir aufgefallen, wie groß und wichtig dieses Thema eigentlich ist und dass es nicht mit 5 lapidaren Punkten albgefrühstückt werden sollte. Daher habe ich mich etwas ausführlicher dem Thema Fotografensuche gewidmet. Am Ende dieser 4-teiligen Serie wird es alle Infos auch nochmal als PDF zum Download geben. Ich verspreche euch mit diesem Ratgeber auf eine ehrliche Art und Weise dabei zu helfen, genau den passenden Hochzeitsfotografen für euren großen Tag und für das Einfangen eurer großen Momente zu finden.

Der wahre Wert eurer Hochzeitsbilder

Ihr habt euch entschieden zu heiraten. WOW. Ein großartiger Schritt. Ich kann euch aus eigener Erfahrung versprechen, es wird ein wahrlich großer Moment in eurem Leben. Der große Tag. Eigentlich ist es aber noch viel mehr. Es ist der Beginn eines gemeinsamen Lebens, voller Liebe, voller Lachen. Der Beginn einer neuen Familie. An dieser Stelle noch einmal herzlichen Glückwunsch zu dieser Entscheidung.

Entscheidungen werdet ihr die nächsten Wochen und Monaten auch zu genüge treffen müssen. Es ist eine lange Liste, die da auf euch wartet. Ist das passende Datum für eure Hochzeit erst einmal gefunden, geht es schnell weiter mit dem passenden Kleid, den Ringen bis hin zur Torte. Anders als bei vielen Dienstleistungen, ist der Fotograf eine wirklich sehr persönliche Entscheidung. Es sollte nicht nur der Bildstil oder gar der Preis entscheiden, es sollte vor allem euer Herz und euer Bauch entscheiden, wer euren Tag in Bildern erzählt.

Euer Fotograf begleitet euch bei all den wichtigen Momenten des Tages. Beim Getting Ready – wenn vielleicht schon die ersten liebevollen Überraschungen auf euch warten. Beim JA- Wort – einem der emotionalen Höhepunkte des Tages. Beim Paarshooting – wenn ihr etwas Ruhe genießen könnt. Bei den Gratulationen – wenn die Oma oder der Opa mit den Weisheiten aus ihrem langen Leben auftrumpfen oder am Abend – wenn der Papa die Braut auf die Tanzfläche bittet. In all diesen Momenten braucht ihr euren Fotografen, auf den ihr euch voll und ganz verlassen könnt. Bei dem ihr euch fallen lassen könnt. Dem ihr vertraut.

Aber erst wenn ihr diese Momente gedruckt auf Papier wirklich in der Hand haltet, werdet ihr den wahren Wert eurer Hochzeitsbilder erkennen. Wenn euch bewusst wird, dass dies eure großen Momente sind. Eure Freudentränen, Euer Lachen, Eure Küsse. Eingefangen von eurem Hochzeitsfotografen. Diese besonderen Momente eures großen Tages kann man nicht nachstellen, die Hochzeit nicht wiederholen. Alles was an diesem Tag nicht festgehalten wird, ist unwiederbringlich verloren. Es lastet also auch eine große Verantwortung auf eurem Fotografen.

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Eine klare Vorstellung & die Frage des Stils

Um den richtigen Fotografen finden zu können, benötigt ihr eine klare Vorstellung dessen, was ihr eigentlich von ihm oder ihr erwartet. Habt ihr diese Vorstellung schon? Wisst ihr schon, was an eurem Hochzeitstag alles eingefangen werden soll? Nur die scheinbar wichtigen Momente, wie Trauung und Paarshooting? Oder doch schon etwas mehr vom Tag, vielleicht von den Vorbereitungen bis hin zum ersten Tanz? Vielleicht aber auch die ganze Reise vom Cometogether am Vorabend bis hin zum Brunch am nächsten Tag? Hochzeiten kann man ganz unterschiedlich feiern und genauso kann die Länge der Begleitung eines Hochzeitsfotografen auch variieren.

Bei der Frage des Stils ist es ähnlich und doch ganz anders. Erster Berührungspunkt mit einem Fotografen sind seine Bilder und somit der Stil und die Bildsprache des Fotografen und diese sollte euch gefallen. Den Stil eines Fotografen könnt ihr nicht ändern. Wenn ihr eure Hochzeit in hellen und freundlichen Bildern eingefangen haben wollt, dann sucht euch einen Fotografen, der genau das zeigt. Ein guter Fotograf wird seinen Bildstil nicht ändern, nur weil ihr andere Vorstellungen habt. Das ist sehr wichtig und wird leider oft nicht beachtet.

Aus meiner Sicht gibt es in der Hochzeitsfotografie grundsätzlich zwei unterschiedliche Stile, die wiederum von Trends beeinflusst werden können. Klassische Fotografie und journalistisch geprägte Reportagefotografie.

journalistisch – echte Momente

In der journalistisch geprägten Reportagefotografie geht es um den echten Moment. Diese Art der Fotografie ist meist kreativer, da hier versucht wird nichts zu stellen und die Momente so einzufangen, wie sie gerade geschehen. Natürlich werden auch hier alle klassischen Motive von Brautpaar bis Hochzeitsdeko dokumentiert. Der Fokus in dieser Art der Hochzeitsfotografie liegt aber ganz klar in der Geschichte des Tages und nicht im einzelnen Motiv.

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klassisch – das Wunderschöne

In der klassischen Hochzeitsfotografie wird alles wunderschön abgebildet, das Brautpaar, die Location, die Deko und auch die Hochzeitsgäste. Vieles wird gestellt, um es noch schöner scheinen zu lassen, als es in Wahrheit ist. Ohne Frage entstehen hier wunderschöne Bilder. Einzeln alle schön anzusehen. Doch erzählen sie oft keine Geschichte. Das steht das perfekt inszenierte Bild im Vordergrund und nicht die Geschichte des Tages.

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Beeinflusst werden diese beiden Stile dann von verschiedenen Trends, die sich meist in der Bearbeitung, dem Bildlook widerspiegeln. Vor wenigen Jahren waren Hochzeitsfotos hell und pastellig – sehr amerikanisch. Aktuell gibt es viele Fotografen die sehr dunkel und moody fotografieren oder die Haut sehr orange tönen – der Instagramstyle. Ich kann euch an dieser Stelle nur raten, euch einen Fotografen zu suchen, der sich diesen Trends nicht zu stark hingibt. Denn Trends kommen und gehen – eure Hochzeitsbilder bleiben für den Rest eures gemeinsamen Lebens.

Denkt mal ein paar Jahre weiter. Eure Kinder sind schon etwas größer und ihr seid gerade Gastgeber von einem kleinen Familienfest in eurem Zuhause. All eure Liebsten sind gekommen. Draußen ist es kalt und ihr kuschelt euch mit euren Kindern und Enkeln auf dem Sofa ein und schwelgt in Erinnerungen eurer Hochzeit. Wenn der Enkel dann das dicke Buch aus dem Regal zieht, vollgepackt mit all den schönen Momenten eurer Hochzeit – welche Momente sollen das sein? Wie soll die Geschichte eures Tages erzählt sein? Soll es überhaupt eine Geschichte sein, oder reichen euch hier nur ein paar wild zusammengewürfelte Bilder?

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Macht eine kleine Reise in die Zukunft und bringt euch mal genau in diese Stimmung und stellt euch diesen Moment vor – nun solltet ihr eine Vorstellung von eurer Begleitung bekommen.

Rechtzeitig suchen!

Wie heißt es so schön, der frühe Vogel fängt den Wurm. So ist es auch bei den Dienstleistern in der Hochzeitsbranche. Das Verständnis für die Fotografie hat sich in den letzten Jahren stark geändert und damit auch die Vorlaufzeit für die Buchung eines Hochzeitsfotografen. Hat es vor 10 Jahren noch gereicht, wenn man sich 2 Monate vor dem Hochzeitstag beim Fotografen gemeldet hat, so kann heut 12 Monate vor der Hochzeit genau dieser Termin bei eurem Wunschfotografen schon vergeben sein. Nicht weil er komplett ausgebucht ist, aber weil vielleicht genau dieses eine Datum schon belegt ist.

Wenn ihr also einen bestimmten Fotografen im Sinn habt, dann zögert nicht einen losen Kontakt zu ihm oder ihr aufzubauen und euch über bestimmte Rahmenbedingungen zu informieren. Auch Hochzeitsfotografen sind Menschen und freuen sich, wenn man ehrliches Interesse an ihren Arbeiten hat. Auch wenn ihr noch nix fixiert habt, so wird er sich melden, sollte eine zweite Anfrage auf euer Datum gestellt werden.

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Habt ihr euren Termin für die Hochzeit, sollte neben der Location als nächstes der Hochzeitsfotograf gesucht und angefragt werden.

Die Suche beginnt

Hochzeitsfotografen gibt es gerade im Überfluss und täglich kommen Neue hinzu. Auch wenn man eine genaue Vorstellung über Stil und Dauer der Begleitung hat, wird es also kompliziert aus Zigtausend den einen Richtigen auszuwählen.

Der erste Weg könnte euch in den Fotoladen um die Ecke führen, ihr habt Glück und findet genau das was ihr sucht. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist jedoch schwindend gering.

So erinnert ihr euch an die Hochzeit von euren Freunden im letzten Jahr und fragt diese nach Empfehlungen. Vielleicht wart ihr sogar auf der Hochzeit dabei und habt den Fotografen selbst erlebt. Wenn nicht, dann ist dies die Möglichkeit zu erfahren, wie die Zusammenarbeit mit dem Fotografen war. Und lasst euch auf jeden Fall das Fotobuch zeigen. Ich persönlich lege immer großen Wert auf Empfehlungen von Menschen, die ähnlich ticken wie ich. Aber genau da liegt die Crux. Haben eure Freunde das selbe Empfinden für Fotografie wie ihr? Nein – dann solltet ihr weiter suchen.

Daher ab ins Internet – erste Anlaufstelle Google. Die Braut aus Dresden sucht also „Hochzeitsfotograf Dresden“ und bekommt 400.000 Ergebnisse. Soweit so gut, aber vielleicht ist der passende Fotograf ja in Leipzig ansässig? Lasst euch geografisch nicht einschränken. Gute Hochzeitsfotografen sind bundesweit und darüber hinaus tätig. Die Reisekosten sind in Relation zu den gesamten Kosten fast schon zu vernachlässigen. Viele Fotografen haben Reisepauschalen ab 100km, so dass es egal ist aus welcher Ecke der Nation sie kommen. Warum also auf den Fotografen aus der eigenen Stadt beschränken?

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Neben Hochzeitsblogs mit ihren Branchenbüchern, bieten vorallem Portale wie ISPWP, Fearless Photographers oder Mywed gute Startpunkte für eine Suche. Für die Aufnahme in solche Portale muss man meist gewisse Kriterien erfüllen und damit bieten sie einen ersten Filter um einen bestimmten Anspruch an Qualität sicherzustellen.

Die Website, das ATELIER des Fotografen

In den Zeiten der sozialen Medien sind die Webseiten der Fotografen etwas in den Hintergrund gerückt. Ich möchte aber an dieser Stelle ein Plädoyer für die Webseiten sprechen. Für einen visuell arbeitenden Menschen ist die eigene Webseite sowas wie sein Atelier. Er schafft sich hier ein Ambiente in denen seine Arbeiten so wirken wie er es möchte. Klar sehen gute Bilder in jeder Galerie schön aus, aber richtig verstanden werden sie erst, wenn alles in Einklang zueinander steht – im eigenen Atelier.

Die Gestaltung einer Webseite sagt auch viel über die Person, ihren Charakter und ihre Fachkompetenz aus. Sie gibt euch ebenso einen Rückschluss auf die Bildsprache und das Ästhetikgefühl des Fotografen. Ist die Website vielleicht verspielt, altbacken, sieht aus wie jede andere – oder ist sie clean und aufgeräumt, etwas künstlerisch anmutend, einfach anders auf eine gute Art? Eine schlecht gestaltete Website erlaubt keine positiven Rückschlüsse.

Nachdem ihr euch einen ersten Eindruck verschafft habt, solltet ihr nach der Galerie oder dem Portfolio schauen. Hier zeigen die Fotografen ihre tollsten Bilder. Die Beste der Besten – losgelöst aus jedem Kontext. Ihr merkt schon, wo ich drauf hinaus will. Genau da liegt wieder die Crux. Natürlich ist es super, wenn man herausragende Bilder seiner Hochzeit bekommt. Das werden aber maximal eines oder vielleicht auch mal zwei sein, viel mehr Bilder aus ein und der selben Hochzeit werdet ihr in einer Galerie selten finden. Das ist aber auch völlig in Ordnung und sagt meist nichts über die Qualität des Fotografen aus. Daher solltet ihr im nächsten Schritt komplette Reportagen suchen. Meist finden sich diese im Blog oder in einer eigenen Rubrik.

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Hier seht ihr nun ob der Fotograf tatsächlich sein Handwerk versteht. In den meist 50 bis 100 Bildern könnt ihr euch einen richtigen Überblick darüber verschaffen, ob es wirklich konstant gute Bilder sind, oder ob es einen Grund hat, dass ihr die kompletten Reportagen nur mit etwas mehr Aufwand finden konntet. Verschafft euch einen Überblick darüber, ob die Geschichte des Tages gut erzählt wird und ob zum Beispiel das Zusammenspiel von farbigen und schwarz-weißen Bildern funktioniert. Ist die Bearbeitung der Bilder stimmig über die ganze Reportage oder wirken Teile der Reportage wie von einem anderen Fotografen.

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Sind nicht alle Momente dabei, die ihr euch für die Hochzeit erhofft, dann ist das der richtige Zeitpunkt um mit dem Fotografen Kontakt aufzunehmen und nach einer kompletten Kundengalerie zu fragen. Zum Beispiel Gruppenbilder oder Kindermomente zeigen viele Fotografen einfach nicht öffentlich, weil sie für Andere uninteressant oder zu privat sind.

Ende erster Teil

Hier endet der erste Teil. Macht erstmal eine kurze Pause und lasst die Infos ein wenig sacken. Lest im zweiten Teil welche Kompetenzen euer Hochzeitsfotograf haben sollte und warum es vor allem auf den Menschen hinter der Kamera ankommt. Was beim Vorgespräch wichtig ist und warum ihr die Anfrage etwas persönlich gestalten solltet. Natürlich erfahrt ihr auch, was die Hochzeit kosten darf und wie ihr eure Entscheidung fällen solltet. Am Ende der Seite gibt es alle Infos in einem übersichtlichen PDF mit weiteren Tipps zum Download.